Unter dem Begriff Arbeitsunfähigkeit versteht man einen Zustand, der es Ihnen als Arbeitnehmer temporär unmöglich macht, den im Arbeitsvertrag festgelegten Verpflichtungen nachzugehen. Somit kommt es nicht, wie etwa bei der Berufsunfähigkeit, auf den Grad Ihrer gesundheitlichen Einschränkung an.
Allein die Tatsache, dass Sie nicht der Ihnen anvertrauten Arbeit nachgehen können, macht eine Arbeitsunfähigkeit aus. In der Regel dauert eine Arbeitsunfähigkeit nur einige Tage an. Auslöser sind häufig Krankheiten wie ein grippaler Infekt, eine schwere Erkältung oder sonstige gesundheitliche Einschränkungen von zeitlich absehbarer Dauer.
Im Krankheitsfall bekommen Sie finanzielle Hilfe vom Arbeitgeber
Im Falle einer Arbeitsunfähigkeit erhalten Sie als Arbeitnehmer von Ihrem Arbeitgeber ein sogenanntes Krankengeld. In den ersten 6 Wochen der Arbeitsunfähigkeit ist dabei Ihr Arbeitgeber in der Pflicht, das Krankengeld in Form der Lohnfortzahlung zu übernehmen. Sollte die Erkrankung einen längeren Ausfall verursachen, würde im Anschluss Ihre gesetzliche Krankenversicherung das Krankengeld übernehmen. Die Höhe beträgt dann jedoch nicht mehr 100 % Ihres vorherigen Einkommens, sondern wird auf nur noch 70 % des vorherigen Bruttoeinkommens gekürzt.
Nicht jede Krankheit bedeutet eine Arbeitsunfähigkeit
Es ist zu beachten, dass nicht jede Erkrankung eine Arbeitsunfähigkeit verursacht. Wenn Sie an Diabetes leiden, können Sie mit den entsprechenden Medikamenten durchaus Ihrer Arbeit nachgehen, wenn keine weiteren gesundheitlichen Einschränkungen vorhanden sind. Auch eine Berufsunfähigkeit liegt in diesem Fall nicht vor.
Wenn Sie unter einer Arbeitsunfähigkeit leiden, sollten Sie sich möglichst so verhalten, dass eine schnelle Genesung erreicht werden kann. Dabei ist es nicht unbedingt nötig, bei einer Arbeitsunfähigkeit im Bett zu liegen, sondern es kann durchaus fördernd sein, einen Spaziergang zu unternehmen oder schwimmen zu gehen. Auch hier muss die jeweilige Erkrankung und natürlich der ärztliche Ratschlag zugrunde gelegt werden.
Aus einer Arbeitsunfähigkeit kann eine Berufsunfähigkeit resultieren
Sollte sich Ihre Erkrankung als derart schwerwiegend herausstellen, dass die Arbeitsunfähigkeit über mehrere Wochen oder gar Monate andauert, kann sie sich zu einer Berufsunfähigkeit entwickeln. In diesem Fall ist es dauerhaft nicht mehr möglich, den beruflichen Aufgaben nachzukommen. Sollte sich Ihre gesundheitliche Situation nicht mehr bessern, könnte die Berufsunfähigkeit dazu führen, dass Sie eine neue berufliche Aufgabe übernehmen müssten. In diesem Fall erhalten Sie kein Krankengeld mehr, sondern können gegebenenfalls Umschulungsmaßnahmen in Anspruch nehmen.
Um Ihren bisherigen Lebensstandard gegen die Gefahr einer Berufsunfähigkeit zu versichern, ist es ratsam, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Diese bietet finanzielle Unterstützung in Form einer monatlich ausgezahlten Berufsunfähigkeitsrente und bewahrt Sie vor dem finanziellen und sozialen Abstieg.